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Geschlechtsumwandlung

Welche Kosten erstattet die Kranken­versicherung?

PKV ab 259,84 € mtl.Günstigster PKV-Tarif für Arbeitnehmer:innen. Eigenanteil an den PKV-Kosten: 259,84 € pro Monat. Der Arbeitgeberanteil wurde bereits berücksichtigt.weiterlesen Dies ist eine Beispielrechnung der ARAG (Tarife: K0, KTV42, PVN) für eine:n Angestellte:n, 30 Jahre, Einbettzimmer, keine Selbstbeteiligung, inkl. Pflegepflicht­versicherung, kein Krankenhaustagegeld, Krankentagegeld ab 43. Tag von 110 €. In den Prämien sind der 10 %-Zuschlag für die Entlastung im Alter und der Pflegebeitrag enthalten (Stand: Januar 2024). Bedenke, dass die Berechnung ausschließlich die Tarifkosten bei Vertragsabschluss darstellt. Mit steigendem Alter können höhere Monatsbeiträge fällig werden.

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  • 2021 ließen sich in Deutschland 2.598 Menschen operativ ihr Geschlecht angleichen. Auch 2022 lag die Anzahl bei 2.600 OPs. Ein Grund für den Verzicht vieler Transmenschen sind die hohen Kosten.
  • Je nach Aufwand können die Kosten für geschlechtsangleichende Operationen im fünfstelligen Bereich liegen.
  • Für die Kostenübernahme durch die Kranken­versicherung ist der Nachweis der medizinischen Notwendigkeit entscheidend. Dafür sind diverse Gutachten von Ärzt:innen und Therapeut:innen erforderlich. Nicht jede Transperson möchte dabei ihre intimsten Angelegenheiten offenlegen.

Was kostet eine OP zur Geschlechtsumwandlung?

Egal, ob Transfrau oder Transmann: Wer sich für eine Transition entschieden hat, weiß, dass dies ein langer Weg ist. Die Geschlechtsumwandlung erfordert Geduld, Zeit und auch Geld. Die eigentliche OP zur Geschlechtsangleichung ist nur ein Schritt von vielen, den Personen mit Geschlechtsdysphorie (das ist die Ablehnung des gegebenen biologischen Geschlechts) hinter sich bringen wollen.

Folgende Fachbereiche spielen im Verlauf der Geschlechtsumwandlung eine Rolle:

  • Hormontherapie: Ein Endokrinologe oder eine Endokrinologin leitet die Hormonbehandlung, wobei sowohl für deren Dienste als auch für die Medikamente Kosten anfallen.
  • Chirurgische Eingriffe: Eine Chirurgin oder Chirurg für plastische Chirurgie führt die OP durch, die oft mit sehr hohen Kosten verbunden ist. Weitere Spezialist:innen wie Urolog:innen, Gynäkolog:innen und Nervenchirurg:innen können ebenfalls beteiligt sein.
  • Psychologische Unterstützung: Während des gesamten Prozesses benötigen viele Personen Unterstützung von Psycholog:innen oder Psychiater:innen

Die Kostenfrage

Die Hormone, die OP und viele Expert:innen machen eines deutlich: eine Geschlechtsumwandlung ist eine komplexe Behandlung, die natürlich auch ihren Preis hat.

Die gesamten Kosten für eine Geschlechtsumwandlung variieren je nach Umfang und Dauer der Behandlung. Sie bewegen sich in einer Preisspanne zwischen 5.000 € und 15.000 €.

Kosten für postoperative Versorgung oder zusätzliche Korrekturen sind darin jedoch noch nicht berücksichtigt.

Dennoch ist es für viele betroffene Menschen nicht leicht, eine vier- bis fünfstellige Summe aufzubringen. Aus diesem Grund ist es eine große Hilfe, dass die gesetzliche und private Kranken­versicherung (PKV) die Kosten für eine Geschlechtsumwandlung übernehmen.

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Wann zahlen die Kranken­versicherungen die Kosten für eine Geschlechtsumwandlung?

In der gesetzlichen Kranken­versicherung (GKV) sind die Hürden für die Erstattung der Kosten einer Geschlechtsumwandlung vergleichsweise niedrig. In vielen Fällen übernehmen Krankenkassen die OP-Kosten. Natürlich musst du verschiedene Gutachten, Therapien und andere Voraussetzungen erfüllen, ehe die Krankenkasse einer Kostenübernahme zustimmt. Dazu gehören unter anderem:

  • Gutachten: 2 Gutachten sind notwendig. Eines wird meist von einem Psychiater oder einer Psychiaterin erstellt, welche:r psychische Erkrankungen ausschließt. Wichtig ist eine weitere Beurteilung, die die medizinische Notwendigkeit bestätigt.
  • Therapie: Bevor die Operation durchgeführt wird, musst du eine Psychotherapie absolvieren. Denn nur so kannst du belegen, dass du alle Möglichkeiten ausgeschöpft hast und dass eine geschlechtsangleichende OP deinen Leidensdruck lindern wird.
  • Lebensalltag & Erfahrung: Dies ist der sogenannte „Alltagstest“. Personen mit Geschlechtsdysphorie sollten mindestens 1 Jahr in ihrer gewünschten Geschlechtsrolle leben, sowohl privat als auch beruflich.

Einige dieser Voraussetzungen stehen in der Kritik, unter anderem der 12-monatige Alltagstest. Denn hier muss die betroffene Person in der Geschlechterrolle leben, mit der sie sich identifiziert – jedoch völlig ohne Hormone. Mediziner:innen und Psycholog:innen kritisieren, dass dies mehr Theater und Maskerade ist und nichts mit dem Leben nach einer erfolgreichen Geschlechtsumwandlung zu tun hat.

Der Nachweis der medizinischen Notwendigkeit ist hingegen wichtig für die Kranken­versicherung. Denn sie muss zustimmen, dass ein an sich gesunder Körper operiert wird.

Zusatzinfo: Gesetzliche Grundlage für die Kostenerstattung der GKV

Bist du gesetzlich krankenversichert, hast du laut § 27 im Sozialgesetzbuch Fünftes Buch (SGB V) unter anderem Anspruch auf eine medizinische Behandlung, wenn diese aus ärztlicher Sicht nötig ist, um die Beschwerden zu lindern sowie um eine Verschlechterung zu verhindern. Welche Behandlungen dir die GKV erstattet, erklärt der Paragraf nicht.


Wichtig ist nur, dass das Gebot der Wirtschaftlichkeit erfüllt ist (§12 SGB V). Für die Kostenerstattung der Geschlechtsumwandlung heißt das, dass die Maßnahmen, die dir die Krankenkasse erstattet, zweckmäßig sein müssen und „das Maß des Notwendigen“ nicht überschreiten dürfen. Der Versicherer bezahlt Eingriffe, die medizinisch nötig sind – jedoch keine Schönheits-OP.

Geschlechtsumwandlung: Kostenübernahme in der PKV

Die private Kranken­versicherung hat den Ruf, dass sie einen größeren Leistungsumfang bietet und mehr Therapien und Behandlungsmethoden unterstützt als die gesetzliche Kranken­versicherung. Dennoch gilt auch für die PKV: Erstattet werden nur Verfahren, die medizinisch notwendig sind.

Auch als Privatpatient:in musst du diverse Nachweise und Gutachten vorlegen, wenn du eine Kostenübernahme der geschlechtsangleichenden Operation anstrebst. Zusätzlich hast du die Chance, im Krankenhaus komfortabel in einem Einbett- oder Zweibettzimmer untergebracht zu werden. Das unterstützt die Genesung oft besser als der Aufenthalt in einem Mehrbettzimmer. Schau, welche Leistungen dir dein PKV-Tarif bietet oder lass dich beraten, ob dein Versicherer einen Tarif zu gleichen PKV-Kosten bietet.

Gut zu wissen

Achtung: Für den Versicherungsschutz in der PKV musst du bei Antrag Vorerkrankungen und Therapien angeben. Sollte der Kranken­versicherer bei der Leistungsprüfung feststellen, dass du das Wissen über deine Transsexualität, Psychotherapien oder begonnene Hormontherapien verschwiegen hast, kann der Versicherungsschutz erlöschen. Daher ist wichtig, dass du nachweisen kannst, dass du zum Zeitpunkt deines PKV-Abschlusses noch nichts von deiner Transsexualität wusstest.

Welche Kosten erstattet die Kranken­versicherung bei der OP zur Geschlechtsumwandlung?

Wenn du die erforderlichen ärztlichen und therapeutischen Gutachten vorlegst, erstattet die private und die gesetzliche Kranken­versicherung nicht nur die Kosten für die eigentliche Geschlechtsangleichung.

Folgende chirurgische Eingriffe werden bei den OPs von Frau zu Mann bzw. Mann zu Frau von den Kranken­versicherungen erstattet:

  • Entfernung des Uterus (Hysterektomie)
  • Entfernung des Scheidengewebes (Kolpektomie)
  • Entfernung der Eierstöcke (Ovarektomie)
  • Entfernung der Brüste (Mastektomie)
  • Operative Brustvergrößerung (Mammaaugmentation)
  • Entfernung der Hoden (Orchiektomie)
  • Entfernung der Schwellkörper (Corpora cavernosa)
  • Genitaloperation zum Aufbau äußerer Geschlechtsmerkmale (dazu zählen Phalloplastik oder Klitorispenoid, Vaginoplastik)

Ist die Transsexualität als Erkrankung diagnostiziert, sind die Kranken­versicherer zusätzlich verpflichtet, die Kosten für begleitende Psychotherapie und Hormonbehandlungen zu übernehmen. Je nach individueller Situation werden Kosten für Hilfsmittel – wie beispielsweise Penisepithesen aus Silikon – ebenfalls bezahlt.

Gut zu wissen

Solltest du über eine solche Operation nachdenken, ist es ratsam, wenn du dich rechtzeitig und ausführlich mit deiner privaten Kranken­versicherung in Verbindung setzt, um dich umfassend zu informieren.

Was kann schiefgehen bei einer Geschlechtsangleichung?

Die Geschlechtsangleichung ist ein umfangreicher Prozess mit mehreren Phasen. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff gibt es immer das Risiko, dass Komplikationen auftreten können. In der Praxis sind schwerwiegende Folgen glücklicherweise die Ausnahme. Zu den potenziellen Risiken bei einer Geschlechtsangleichung gehören:

  • Nebenwirkungen durch Hormonbehandlungen
  • Ergebnisse nach kosmetischen Eingriffen, die nicht den Erwartungen entsprechen
  • Infektion und Entzündung von OP-Wunden
  • Verschiebung von Implantaten
  • Bildung von Harnröhren-Haut-Fisteln in der neu gebildeten Harnröhre
  • Verengungen der Harnröhre
  • Verengung von Blutgefäßen (Stenose) oder Verformung der Neovagina wegen mangelnder Durchblutung
  • Veränderungen im sexuellen Empfinden nach der Operation

Eine umfassende Beratung und Aufklärung über alle möglichen Risiken ist vor Beginn einer Geschlechtsangleichung unerlässlich. Es ist wichtig, dass du gut informiert bist, um eine fundierte Entscheidung treffen zu können.

Mehr Komfort in der PKV

Als Privatpatient:in genießt du verschiedene Vorteile, etwa bei der Behandlung im Krankenhaus. Was du beanspruchen kannst, hängt von deinem PKV-Tarif ab. Eine Beratung kann sich für dich lohnen.

Nächste Schritte

  • Kontaktiere unsere CLARK Expert:innen. Das geht ganz einfach per Chat in der CLARK App oder indem du uns unten deine Kontaktdaten hinterlässt.
  • Die CLARK Expert:innen beraten dich völlig unverbindlich. Auf Wunsch erhältst du ein individuell auf deine Lebenssituation angepasstes Angebot.
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