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Pflegezusatz­­versicherung – Selbstständige

Optimale Vorsorge für den Pflegefall für Selbstständige

Eine Pflegezusatz­versicherung ist auch für Selbstständige wichtig, um die „Pflegelücke“ zu schließen. Hier findest du alles Wichtige zum Thema.
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Das Wichtigste in Kürze

Selbstständige und Freiberufler unterliegen in Deutschland der Pflicht zur Kranken- und Pflege­versicherung. Sie sichern sich dadurch gegenüber den finanziellen Risiken ab, die eine Pflegebedürftigkeit für sie mitbringen würde. Diese Leistungen aus der gesetzlichen oder privaten Pflege­versicherung reichen aber oft nicht aus, um die Pflegekosten vollständig zu decken. Eine Pflegezusatz­versicherung wird daher für Selbstständige und Freiberufler empfohlen.

  1. Eine Pflege­versicherung ist für dich als Selbstständiger verpflichtend, aber meistens nicht ausreichend.
  2. Eine Pflegezusatz­versicherung kann eine sinnvolle Ergänzung darstellen, um eine Finanzlücke im Pflegefall zu schließen.
  3. In der Selbstständigkeit genießt du besondere Freiheiten bei der Wahl deiner Pflege­versicherung und Pflegezusatz­versicherung.

Die Pflegezusatz­versicherung im Portrait

Das ABC der Pflege­versicherung

Beim Thema Pflege­versicherung kommt es immer wieder zu Verwirrung. Prinzipiell müssen alle Selbstständigen kranken- und pflegeversichert sein. Im Gegensatz zu Angestellten, können sie frei entscheiden, ob sie eine gesetzliche oder private Kranken­versicherung wünschen. In der Regel wird die Pflege­versicherung hiermit gekoppelt. Sind sie also bei der gesetzlichen Kranken­versicherung, entscheiden sich viele Menschen auch für die gesetzliche Pflege­versicherung.

Bist du bei der privaten Kranken­versicherung, ist die private Pflege­versicherung die naheliegende Wahl. Für Selbständige ist das jedoch kein Muss, sondern die beiden Versicherungen können auch entkoppelt und getrennt voneinander abgeschlossen werden. Eine Pflegepflicht­versicherung brauchst du aber in jedem Fall.

Anders ist das bei der Pflegezusatz­versicherung, die du freiwillig abschließt. Eine solche private Pflegezusatz­versicherung kannst du auch in Kombination mit einer gesetzlichen Kranken­versicherung abschließen. Unabhängig von der Kranken­versicherung und sozialen Pflege­versicherung, bietet sie dir im Fall einer Pflegebedürftigkeit zusätzliche Leistungen. Hierbei kann es sich um ein Pflegegeld oder um Pflegesachleistungen handeln.

Warum und wie eine „Pflegelücke“ entsteht

Viele Menschen wähnen sich in finanzieller Sicherheit, weil sie privat krankenversichert sind oder über eine soziale Pflege­versicherung verfügen. Allerdings ist ihnen nicht bewusst, dass die Leistungen aus der sozialen Pflege­versicherung in der Praxis nur selten ausreichen.

Vor allem bei einer schweren Pflegebedürftigkeit im Pflegegrad 5, aber auch bei den Pflegegraden 1 bis 4 ohne vollstationäre Pflege, können hohe Kosten entstehen. Diese werden durch die Pflege­versicherung nicht vollständig übernommen – ganz gleich, ob diese gesetzlich oder privat ist. Du musst diesen Eigenanteil dann aus der eigenen Tasche bezahlen. Eine private Pflegezusatz­versicherung springt hingegen für diese Finanzlücke ein, die auch als „Pflegelücke“ bezeichnet wird.

Wie funktioniert die Pflegezusatz­versicherung?

Da es sich bei der privaten Pflegezusatz­versicherung um eine private Absicherung handelt, hast du die Wahl zwischen vielen verschiedenen Anbietern und Tarifen. Dementsprechend groß sind die Unterschiede, wenn es um die Versicherungsleistungen und -­bedingungen geht.

Prinzipiell zahlt eine Pflegezusatz­versicherung, sobald eine Pflegebedürftigkeit und ein Pflegegrad festgestellt wurden. Der Versicherte hat daraufhin einen Anspruch auf gewisse Leistungen, die manchmal vom Pflegegrad abhängen. Der Pflegegrad 5 ist dabei der höchste Pflegegrad. Allerdings gibt es auch Zusatz­versicherungen, die vom Pflegegrad unabhängig sind. Prinzipiell wird unterschieden zwischen drei Arten:

  • Die Pflegerenten­versicherung, bei der du eine Art der Lebens­versicherung abschließt. Sobald eine Pflegebedürftigkeit festgestellt wird, erhältst du eine monatliche Pflegerente in der vereinbarten Höhe, die du zur freien Verwendung hast.
  • Die Pflegekosten­versicherung, die an deine private oder soziale Pflege­versicherung gekoppelt ist. Sie übernimmt die Kosten, die als „Pflegelücke“ entstehen, nachdem du die Leistungen der Pflege­versicherung bezogen hast. Bis zu welcher Höhe diese Kosten übernommen werden, hängt vom Versicherer ab. Die Pflegekosten­versicherung bringt außerdem die Besonderheit mit sich, dass die Leistungen zweckgebunden sind, ebenso wie bei einer Kranken­versicherung oder privaten Pflege­versicherung.
  • Die Pflegetagegeld­versicherung, welche unabhängig vom Pflegegrad als fixer Betrag ausgezahlt wird. Dieses Pflegegeld wird für jeden Tag bereitgestellt, an dem du pflegebedürftig bist, und darf frei verwendet werden. Beliebt ist die Variante aufgrund ihrer Förderfähigkeit durch den sogenannten Pflege-Bahr. Dieser Pflege-Bahr beschreibt einen staatlichen Zuschuss, wenn Personen eigenverantwortlich für den Pflegefall vorsorgen.

Welche Pflegezusatz­versicherung sinnvoll ist, hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Es empfiehlt sich ein Vergleich der Versicherungsarten, aber auch unterschiedlicher Anbieter und Tarife, um eine optimale Absicherung für Selbständige zu gewährleisten.

Zusammenfassung

  • Die Kranken­versicherung und Pflege­versicherung ist auch für Selbständige in Deutschland verpflichtend.
  • In der Selbständigkeit kannst du frei entscheiden, ob du gesetzlich oder privat krankenversichert sein willst. Häufig wird die Pflege­versicherung daran gekoppelt, zum Beispiel die gesetzliche Pflege­versicherung an die gesetzliche Kranken­versicherung. Ein Muss ist das jedoch nicht.
  • Selbständige und Freiberufler genießen mehr Flexibilität bezüglich ihrer Pflege­versicherung.
  • Eine private Zusatz­versicherung ist sinnvoll, um die „Pflegelücke“ zu schließen. Sie wird privat abgeschlossen, auch bei einer gesetzlichen Pflege­versicherung, da es sich um eine freiwillige Vorsorge handelt.
  • Unter gewissen Voraussetzungen wird diese private Vorsorge durch den Pflege-Bahr staatlich gefördert.
  • Das gilt aber nur für eine von drei Arten der Pflegezusatz­versicherung, die spezifische Vor- und Nachteile mit sich bringen.

Wann sollten Selbstständige eine Zusatz­versicherung abschließen?

Wenn du dich selbstständig machst, sind die Versicherungen ein wichtiges Thema. Denn mehr als in einem Angestelltendasein, bist du dann für deine eigene Vorsorge verantwortlich. Zudem hast du gesetzliche Pflichten wie jene zur Kranken- und Pflege­versicherung. Die bereits geschilderte „Pflegelücke“ macht aber eine zusätzliche Pflege­vorsorge notwendig.

Die Pflegezusatz­versicherung ist dabei eine sinnvolle Lösung, jedoch nicht die einzige Option. Gleichzeitig hast du die Möglichkeit, anderweitig ein Vermögen aufzubauen, um im Fall der Fälle die Finanzlücke zu schließen. Jede Form der Geldanlage eignet sich hierfür, sofern das Geld bei Bedarf verfügbar ist – denn eine Pflegebedürftigkeit kann nicht nur in hohem Lebensalter, sondern jederzeit eintreten.

Als Faustregel gilt daher: Sofern du über ein ausreichend hohes Vermögen verfügst, um den Eigenanteil bei einer Pflegebedürftigkeit aus eigenen Mitteln zu bezahlen, ist eine Pflegezusatz­versicherung nicht unbedingt notwendig. Es handelt sich dabei aber eher um eine Ausnahme als um die Regel, vor allem bei jüngeren Selbstständigen.

Die private Pflegezusatz­versicherung ist daher für die meisten Freiberufler, Solo-Selbständigen etc. eine sinnvolle Ergänzung. Das gilt auch, wenn diese privat versichert sind – sei es nur bei der Pflege- oder auch bei der Kranken­versicherung. Wenn du dich freiwillig versichern möchtest, ist es außerdem wichtig, dies in jungen Jahren zu tun. Sobald nämlich eine Vorerkrankung oder ein Pflegegrad besteht, ist der Versicherungsabschluss schwierig bis unmöglich.

Tipps für die Auswahl einer passenden Versicherung

Obwohl die Zusatz­versicherung in den meisten Fällen eine gute Entscheidung ist, schrecken viele Menschen vor den hohen Kosten zurück. Denn eine private Absicherung für den Pflegefall ist vergleichsweise teuer. Vor allem selbstständig Arbeitende ohne sicheres Einkommen sind sich oft unsicher, ob sie sich diesen Versicherungsvertrag langfristig leisten können. Sie versuchen daher bei allen Policen zu sparen, die keine Pflicht­versicherung darstellen.

Die monatlichen Kosten für eine Zusatz­versicherung liegen meist im höheren zweistelligen Bereich. Beiträge auszusetzen ist nicht immer möglich. Für deine Entscheidung spielt deine (voraussichtliche) finanzielle Situation daher eine wichtige Rolle. Doch es sind noch weitere Faktoren relevant, um einen Versicherungsschutz zum bestmöglichen Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden:

  • Höhe der monatlichen Beiträge
  • Höhe der Absicherung
  • Art der Absicherung
  • Leistungen (Art der Pflege, Zweckgebundenheit, Höhe nach Pflegegrad etc.)
  • Ambulante Pflegeleistungen
  • Eventuelle Wartezeiten
  • Rückwirkende Leistungen
  • Beitragsfreistellung im Leistungsfall

Zudem sollte die Ergänzung zur Pflege­versicherung dir maximale Flexibilität bieten, beispielsweise die Option zum Aussetzen oder Erhöhen der monatlichen Beiträge, und sie muss die gesetzliche Pflege­versicherung komplettieren. Ziel ist also, dass du durch die private Versicherung nicht doppelt zahlst, sondern möglichst exakt die „Pflegelücke“ schließt.

Zusammenfassung

  • Für fast jeden lohnt sich der Abschluss einer privaten Pflege-Zusatz­versicherung – auch in der Selbstständigkeit.
  • Das ungewisse Einkommen und die vergleichsweise hohen monatlichen Beträge wirken oft abschreckend.
  • Wichtig ist, dass du sorgfältig kalkulierst, ob du dir die Versicherung jetzt sowie in Zukunft leisten kannst.
  • Für Selbstständige, Freiberufler & Co ist es wichtig, einen Tarif mit maximaler Flexibilität auszuwählen.
  • Neben den finanziellen Aspekten sind weitere Faktoren wie die Höhe und Art der Absicherung relevant.
  • Durch einen Vergleich findest du das beste Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Alternativ kannst du andere Vorsorge­maßnahmen für den Pflegefall treffen, zum Beispiel den Kauf einer altersgerechten Immobilie.

Nächste Schritte

  • Kontaktiere unsere CLARK Expert:innen. Das geht ganz einfach per Chat in der CLARK App oder indem du uns unten deine Kontaktdaten hinterlässt.
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